Seit vielen Jahren sind wir in ganz verschiedenen organisationalen Kontexten und mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen bzw. Aufträgen aktiv – beratend, moderierend, konzeptionell. Fast immer sind unsere Teilnehmenden und Kunden mit Freude und Energie dabei. Regelmäßig bekommen wir zurückgemeldet: „mit Euch ist es anders, mit Euch macht es Spaß“. Wieso ist es mit uns anders? Worin unterscheidet sich unsere Sicht auf die Welt von anderen? Das explizit zu machen war der Grund, das zu entwickeln, was wir heute Playristik© nennen.

„Mit Euch ist es anders, mit Euch macht es Spaß.“

Das das so ist, bedeutet viel Vorarbeit – Vorbereitung und Selbstbildung. Wir durchdringen Situation auf ganz vielen Ebenen, durchspielen Situationen gedanklich, denken uns in viele verschiedene Szenarien ein und versuchen herauszufinden, wie eine gute Situation aussehen könnte.

Und sind wir dann „live“ im Spiel, läuft vieles so, wie vorausgedacht, vieles aber auch nicht. Jedes Mal erfordert es von uns, die Situation aufzusaugen, schnell zu analysieren, zu verstehen, was genau passiert. Es gilt zu identifizieren, was der Gruppe, den einzelnen Teilnehmenden helfen könnte, „im Spiel zu bleiben“, mit Freude dabei zu sein. Das gelingt natürlich nicht immer, dennoch haben wir über die Jahre ein großes Spektrum an Situationen gesehen und erlebt und vor allem auch im Nachgang nochmal analysiert. Wir haben viel ausprobiert und arbeiten ständig daran, unsere Sinne und Beobachtungen zu schärfen, unsere methodischen Möglichkeiten und „Regeländerungen“ zu differenzieren.

Aber wie gibt man solches Wissen weiter?

Wie ist es möglich, unsere Perspektive auf Meetings, Seminare, Workshops, kleine Teams aber auch große Gruppen und Organisationen zu teilen? In unseren Trainings haben wir schon viele Menschen in unsere Welt mitgenommen. Wir haben unser methodisches Handwerkszeug und unsere Haltung und Herangehensweise geteilt. Aber auch das gibt nur einen kleinen Einblick, kratz an der Oberfläche.

Playristik© als Ergebnis

Über ein Jahr haben wir an einer Systematisierung unserer Vorgehensweise gearbeitet. Wir haben versucht, die Essenzen herauszuarbeiten, unseren Blick auf Situationen menschlicher Interaktion greifbar zu machen. Nach und nach haben wir Bausteine daraus in verschiedenen Seminaren eingesetzt – immer mit sehr positivem Feedback. Entstanden ist die Playristik©. Ihr liegt die Perspektive zu Grunde, Situationen menschlicher Interaktion als Spiel zu betrachten. Uns bewegen Fragen wie „Was wird denn da gespielt?“ und „Warum macht dieses Spiel keine Freude, warum ist das Spiel ‚kaputt‘?“. Ähnlich einer Heuristik ist die Playristik© ein Werkzeug, um schnell möglichst plausible Annahmen über eine Situation treffen zu können. Ausgehend von elf Regelbereichen können wir die Situation je nach Bedarf sehr detailliert dekonstruieren und so ungünstige Regelkombinationen identifizieren. In Spieldesigner-Sprache spricht man von Identifikation von Misbalancing. Gleichzeitig ergeben sich daraus auch Möglichkeiten, Spiele zu reparieren (Balancing) oder sie manchmal (wenn auch sehr selten) komplett zu zerstören (destroy).

Inspirationsquellen der Playristik©

Sichtbar und spürbar werden in der Playristik© nicht nur ungezählte Stunden, in denen wir mit Menschen und Gruppen in Interaktion waren und vielfältige Situationen gestaltet haben. Auch unsere verschiedenen Ausbildungen (systemischer Coach) und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Lernen, Lernräumen oder menschlicher Interaktion begleiteten uns während des Prozesses. Und besonders prägend war und ist natürlich unsere Leidenschaft für Spiele und das Spielen selbst.

Wir möchten mit der Playristik© einen Zugang in unsere Gedankenwelt und unser methodisches Vorgehen ermöglichen. Entstanden ist eine anspruchsvolle, und vor allem andersartige Perspektive auf die Welt. Gleichzeitig kann schon allein diese andersartige Sicht auf die Dinge vieles verändern – im beruflichen Kontext, aber auch in allen anderen Bereichen des Lebens.

Gefällt Ihnen der Beitrag?