Wichtig ist, dass wir als Moderatoren die Teilnehmenden sehen. Genauso müssen wir für die Teilnehmenden gut sichtbar sein. Das sollte bei der Wahl der richtigen Kamera und Kameraausrichtung sowie der Gestaltung guter Lichtverhältnisse beachtet werden. Wir laden Sie ein zu einem weiteren Blick in unser Studio in Fellbach bei Stuttgart, von welchem wir unsere Seminare jeden Tag für unsere Kunden weltweit so interaktiv und geschmeidig wie möglich gestalten.

POSITIONIERUNG DER KAMERA

Bei der Wahl der Kamera waren wir nicht wählerisch. Wir nutzen seit Anfang an die integrierte Webcam unserer Notebooks. Die Qualität ist nicht herausragend aber bei neueren Notebooks völlig ausreichend. Sie sind jedoch technisch einfach zu handhaben und benötigen keine zusätzlichen USB-Ports und lästige Kabel.

Natürlich führt die integrierte Webcam auch zu Herausforderungen:

  • Die normale Positionierung der Kamera im Notebook ist zu tief und führt dazu, dass das Gesicht immer leicht von unten aufgenommen wird. Im Idealfall ist die Videokamera waagrecht auf Augenhöhe positioniert. Unsere Notebooks stehen daher auf Boxen bzw. einem Notebookhalter, so dass die Positionierung zumindest optimiert ist.
  • Ein authentischer Blick entsteht dann, wenn man direkt in die Kamera blickt. Insbesondere bei längeren Vorträgen, bei denen das Videobild für alle groß sichtbar ist, sollte besonders darauf geachtet werden. Bei einem Notebook ist die Webcam so angebracht, dass bei einem gleichzeitigen Blick auf den Bildschirm für die Teilnehmenden nur ein geringer Unterschied auszumachen ist. Steht der zweite Bildschirm hinter dem Notebook bleibt dieser Effekt erhalten. Für uns erzielen wir so das derzeit bestmögliche Ergebnis. Das Experimentieren mit einer externen Kamera hat bislang noch zu keinem besseren Ergebnis geführt.
  • Werden zwei Monitore nebeneinander eingesetzt, führt das im Bezug auf die Kamerapositionierung zu einer ungünstigen Situation. Eine integrierte Kamera oder eine, welche über dem Bildschirm sitzt, auf welchen die Teilnehmenden zu sehen ist, führt zumindest bei der direkten Interaktion zu einem gefühlten Augenkontakt. Sobald jedoch der Blick auf die visualisierten Inhalte auf dem zweiten Bildschirm geworfen wird, ist man nur noch im Profil sichtbar. Für Außenstehende ist dann unklar, was in diesem Moment im Fokus des Interesses steht. Und umso länger diese Phasen sind, desto unnatürlicher und störender wirkt das.

AUSLEUCHTUNG OPTIMIEREN

Je nach Videokonferenzsystem erscheint das Videobild gerne farblos und dunkel. Für ein besseres Bildergebnis gilt es, die Lichtverhältnisse zu optimieren. Am angenehmsten zum Arbeiten empfinden wir das normale Tageslicht. Meist reicht das allerdings nicht aus und manchmal ist die Sonneneinstrahlung ziemlich ungünstig. In unserem Studio verfügen wir zum einen über eine hochwertige, gleichmäßig streuende Deckenbeleuchtung, die sich ca. 1 Meter vor uns befindet ist. Eine Beleuchtung ausschließlich von oben führt häufig zu unschönen Schattenbildungen im Gesicht. Durch Licht nur leicht über Kopfhöhe von beiden Seiten ist die Ausleuchtung erheblich besser.

Die Schwierigkeit bei der Beleuchtung ist die Wahl der richtigen Lampen. Softboxen sind sehr platzintensiv und unflexibel. Nach einigen Recherchen sind wir auf unsere jetzigen LED-Paneelen gestoßen. Sie sind so lichtstark, leicht und werden mit Stativen geliefert, die direkt am Tisch befestigt werden. Auch hierfür lohnt sich ein Blick in die Gaming Streaming Szene.

Was war uns bei der Wahl des Lichts wichtig:

  • Lichtstärke: Lichtstärke wird meist in Lumen angegeben. Lampen unterhalb von 1.500 Lumen waren uns zu dunkel. Im Idealfall kann das Licht gedimmt werden, wenn es zu Überblendung führt. Die beiden Modelle, die uns überzeugt haben, haben 2.200 bzw. 2.800 Lumen Maximalleistung.
  • Lichtfarbe: Auch hier sind Modelle zu empfehlen, bei denen die Lichtwärme eingestellt werden kann. So kann das Videobild für das jeweilige Videokonferenzsystem sowie die darüber hinaus bereits vorhandenen Lichtquellen angepasst werden.
  • Streuung: Die ersten Lampen, die wir getestet haben, waren so grell, dass ein Arbeiten mit diesen nicht möglich war. Auch die mitgelieferten Diffuser-Folien hatten kaum eine Auswirkung. Unsere jetzigen Lampen verfügen über integrierte Diffuser-Platten und eine perfekte Positionierung der LEDs, so dass sie nicht blenden.
  • Steuerung: Bei unserem Modell der Wahl erfolgt die Steuerung über das Wlan. Das ist äußerst praktisch, denn so kann die Steuerung komplett über den PC erfolgen. Und es besteht die Möglichkeit, das Licht an ein Stream Deck (siehe Unser Studio, Teil 5) zu koppeln.
  • Montage: Wie bereits erwähnt, haben wir unsere Lichter direkt an unserem Arbeitstisch montiert. Das ist nicht nur platzsparend, sondern ermöglicht uns weiterhin, mit Licht weiterhin den Tisch im Stehen und im Sitzen zu verwenden. Die Lichtquelle bewegt sich so ohne weiteren Aufwand automatisch mit.

STUDIOHINTERGRUND BEWUSST GESTALTEN

Neben der Wahl und Positionierung der Webcam und der Gestaltung der Lichtsituation sollte in diesem Zusammenhang auch die Ausrichtung des Arbeitsplatzes sowie der Hintergrund des Videobildes beachtet werden. Vermieden werden sollten insbesondere eine helle Lichtquelle im Hintergrund, starkes Licht von der Seite oder direkte Sonneneinstrahlung. Der Hintergrund wiederum ist eine Sache des Geschmacks. Zu diesem Thema haben auch wie bei Playful Insights unterschiedliche Meinungen. Ein einfarbiger oder zumindest sehr aufgeräumter Hintergrund lässt den Fokus auf der Person, kann aber eben auch langweilig sein. Der Hintergrund kann aber auch als Fläche für Statements oder Impulse genutzt werden. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das wiederum nicht zu sehr die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch der Einsatz virtueller Hintergründe könnte interessant sein. Diese benötigen allerdings zusätzliche Prozessorleistung und manchmal Bandbreite, wird nicht mit einem sehr professionellen Greenscreen gearbeitet, der perfekt ausgeleuchtet wird, kommt es doch häufig zu einem leichten Videoflimmern an den Übergängen von Videobild zum Hintergrund. Virtuelle Hintergründe nutzen wir für Effekte und Methoden, im Alltag arbeiten wir jedoch meist ohne.

Diese Hardware kommt bei uns zum Einsatz:

  • Elgato Key Light
  • alternativ: Elgato Ring Light

Gefällt Ihnen der Beitrag?